Anonyme Spurensicherung nach sexuellen Übergriffen

Auch in diesem Jahr weisen wir auf den Monitoren in unseren Bussen auf dieses wichtige Angebot für Frauen hin.

Seit 2015 gibt es in Leverkusen, gefördert durch Landesmittel die Möglichkeit der anonymen Spurensicherung nach Sexualstraftat. Betroffene Frauen können sich an das Klinikum Leverkusen wenden. Nach einer ärztlichen Untersuchung und einer Verletzungsdokumentation können die Spuren gesichert und bis zu 10 Jahre anonymisiert beim Institut für Rechtsmedizin in Köln gelagert werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich in der Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt oder dem „Sozialpsychiatrischen Zentrum (SPZ) Leverkusen“ Unterstützung zu holen. Hier kann erste Krisenintervention erfolgen und die Frage der Anzeigenerstattung in Ruhe besprochen werden.

Im Jahr 2024 haben bislang 10 Frauen die Möglichkeit der anonymen Spurensicherung genutzt, eine deutliche Steigerung im Hinblick auf die Vorjahre, in denen durchschnittlich 5-7 Fälle pro Jahr registriert wurden. Es ist davon auszugehen, dass der Bedarf deutlich höher ist. Doch nur, wenn betroffene Frauen von dieser Möglichkeit wissen, können sie sie in einer Krisensituation nutzen. „Deshalb freuen wir uns sehr, dass uns die wupsi auch in diesem Jahr bei der Verbreitung der Informationen unterstützt“, so Andrea Frewer, Leiterin der Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt und Koordinatorin des Projektes. „Nach einem sexuellen Übergriff sind medizinische Untersuchung, Spurensicherung und Beratung auch ohne Anzeige möglich!“

Auch Oberbürgermeister Uwe Richrath unterstützt die Aktion „Ich begrüße es sehr, dass die Möglichkeit der anonymisierten Sicherung der Spuren nach Sexualstraftaten schon seit neun Jahren in Leverkusen gibt“, so. „Damit gewinnen die betroffenen Frauen Zeit, sich in einer akuten Notsituation über weitere rechtliche Schritte zu informieren.“

Auf allen Monitoren in den Bussen der wupsi wird die Information bis Ende Januar geschaltet sein. Dies ist vor allem in den kommenden Wochen wichtig, da auch über die Feiertage viele Frauen von sexuellen Übergriffen betroffen sind.

„Wir würden uns natürlich wünschen, dass es solche Angebote gar nicht erst geben müsste, weil es keine Fälle gibt. Da dies leider nicht so ist, unterstützen wir die Aktion schon viele Jahre, um in unseren Bussen möglichst viele Frauen zu informieren und somit eine größere Reichweite schaffen zu können.“ Marc Kretkowski, Geschäftsführer der wupsi.